Greilinger: „Hätten platzierter schießen können“
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Der Auftakt zur neuen Saison bringt den SV Wehen Wiesbaden wie bereits vor vier Jahren erneut mit dem SC Verl zusammen. Am Samstag (3. August, 14 Uhr) trifft der SVWW in Ostwestfalen auf einen seit mittlerweile fünf Spielzeiten in der 3. Liga vertretenen Gegner, der sich in der Sommervorbereitung bereits mehrfach über die Torgefahr eines Neuzugangs im Sturm freuen konnte.
Im Sommer 2020 war es so weit! Dem Sportclub aus der rund 25.000 Einwohner umfassenden Stadt Verl gelang der erstmalige Sprung in die 3. Liga. Eigentlich waren die Ostwestfalen in der wegen Corona abgebrochenen Saison der Regionalliga West mit einem Punktedurchschnitt von 2,41 hinter dem SV Rödinghausen mit 2,42 Punkten hauchdünn nur Zweiter geworden. Da der erstplatzierte SVR jedoch auf den Aufstieg verzichtete, war Verl ab der Saison 2020/21 Drittligist.
In seiner Premierensaison gelang dem kommenden SVWW-Gegner als Tabellensiebter auch direkt die bis heute beste Platzierung der Vereinsgeschichte. Ein Jahr später sorgte ein starker Schlussspurt mit zehn Punkten aus den letzten vier Spielen dafür, dass man als 16. mit am Ende drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze erneut die Klasse hielt. Anschließend folgten zwei Spielzeiten im Mittelfeld der Liga, sodass Verl nun in seine bereits fünfte Drittliga-Spielzeit geht.
Von ihren sieben Testspielen der Sommervorbereitung konnte der Sportclub vier Partien gewinnen. Dem 4:2-Auftakterfolg gegen die Zweitvertretung des FC Schalke 04 folgten neben einem 3:2-Sieg gegen Rot-Weiß-Oberhausen zunächst drei Niederlagen (1:2 gegen SC Paderborn II, 1:2 gegen Hannover 96, 0:1 gegen FC Schalke 04). Zuletzt zeigte sich das Team um SCV-Cheftrainer Alexander Ende jedoch stark in Form. Gegen die beiden niederländischen Zweitligisten FC Emmen und BV De Graafschap gab es mit einem 2:0 sowie einem 1:0 gleich zwei Siege ohne Gegentreffer.
Beim SC Verl herrschte in diesem Sommer ein reges Treiben auf dem Transfermarkt. Zurückgekehrte Leihspieler eingeschlossen stehen gleich 17 Neuzugänge insgesamt 15 Abgängen gegenüber, womit der Sportclub ligaweit die bislang meisten Transfers getätigt hat.
Mit einem Durchschnittsalter von 23,6 Jahren hat sich der Sportclub dabei – von den Zweitvertretungen abgesehen – den zweitjüngsten Kader der Liga gebaut. Einer der Jungspunde ist der vom FC Bayern München ausgeliehene 19-jährige Rechtsverteidiger Max Scholze, der mit einem Marktwert von 700.000 Euro zudem auch der wertvollste Spieler des ostwestfälischen Kaders ist. 31 Spiele in der Regionalliga Bayern sowie zehn Einsätze in der UEFA Youth League unter anderem gegen den FC Barcelona und Manchester United stehen für Scholze bereits zu Buche.
Dienstältester Profi ist der mittlerweile 32-jährige Daniel Mikic. Seit 2013 ist der erfahrene Innenverteidiger bereits im Verein und hat damit als einziger Profi des aktuellen Kaders den Drittliga-Aufstieg 2020 miterlebt. Mehr als 300 Spiele hat der Defensivspezialist für Verl bislang absolviert; am 5. Spieltag könnte sein 100. SCV-Spiel in der 3. Liga folgen.
Das vergangene Duell gegen Verl dürfte allen SVWW-Fans noch in schöner Erinnerung sein. Am drittletzten Spieltag der Aufstiegssaison 2022/23 holten die Rot-Schwarzen in der BRITA Arena dank der Tore von Kianz Froese (14.) und Ivan Prtajin (61.) einen wichtigen 2:1-Erfolg gegen den Sportclub. Daran konnte auch der zwischenzeitliche Ausgleich des damaligen SCV-Innenverteidigers Barne Pernot nichts ändern, der die Kugel unmittelbar vor dem Pausenpfiff aus 30 Metern in den rechten Torwinkel drehte (45.).
Der erst diesen Sommer ablösefrei von Preußen Münster zum SC Verl gewechselte Stürmer Dominik Steczyk bewies direkt seinen Torriecher. Gleich im ersten Testspiel gegen die Zweitvertretung von Schalke schnürte der 25-jährige Pole innerhalb von einer Viertelstunde den Dreierpack. Gegen Oberhausen, Hannover und Emmen folgte jeweils ein weiterer Treffer, sodass es der insgesamt 23-mal für polnische U-Nationalteams aufgelaufene Rechtsfuß bereits auf sechs Tore für seinen neuen Verein bringt. Vor seiner Zeit in Verl und Münster stand der Angreifer zudem ein Jahr beim Halleschen FC unter Vertrag, sodass er mit insgesamt 47 Einsätzen (6 Tore, 4 Vorlagen) durchaus Erfahrung in der 3. Liga vorweisen kann. Internationale Einsätze sammelte er zudem in fünf Spielen der Europa League-Qualifikation für den polnischen Erstligisten Piast Gliwice.
Seit letztem Sommer ist Alexander Ende Trainer des SC Verl und führte sein Team in seiner Premieren-Saison mit 53 Punkten auf Platz 12 der 3. Liga. In der Spielzeit 2008/09 war er zudem bereits als Spieler für den Sportclub aktiv und erzielte als defensiver Mittelfeldspieler in 15 Spielen zwei Tore.
Cheftrainer-Erfahrung sammelte der 44-jährige Übungsleiter vor seiner Station beim Sportclub bereits bei der U19 und U17 von Borussia Mönchengladbach sowie bei Fortuna Köln. Mit den Kölnern, für die er von 2009 bis 2013 ebenfalls als Spieler aktiv war, holte er dabei in 86 Spielen einen starken Punkteschnitt von 1,84 Punkten, verpasste als Vierter und Fünfter der Regionalliga West jedoch zweimal den Aufstieg. Beim Borussia-Nachwuchs holte er zuletzt in zehn Spielen sechs Siege und ein Remis.
1992, 1999, 2007! Dreimal konnte der SCV den Westfalen-Pokal bereits gewinnen. Zuletzt 2007, als der mit Ex-BVB-Profi und Weltmeister Kevin Großkreutz angetretene damals noch drittklassige Regionalligist Rot Weiss Ahlen mit 4:2 besiegt wurde. Kurz vor der Jahrtausendwende sicherte sich der Sportclub 1999 den Pokal mit einem 2:1 nach Verlängerung gegen den SC Paderborn; den ersten Titel gab es sieben Spielzeiten zuvor durch einen 2:1-Erfolg gegen die in der Oberliga spielende SpVg Beckum.