ERGEBNISSE DES SVWW-NACHWUCHS
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Wenn der SV Wehen Wiesbaden am kommenden Samstag (20. April, 13 Uhr) im Fritz-Walter-Stadion auf den 1. FC Kaiserslautern trifft, gastieren die Rot-Schwarzen bei einem der torschussfreudigsten Teams der Liga. Zudem wartet in den Reihen des Sensationsmeisters von 1998 auch ein echter Olympionike auf den SVWW.
Bisheriger Saisonverlauf
Verlauf
Obwohl der FCK mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet war, fanden sich die Roten Teufel am 9. Spieltag plötzlich auf dem dritten Platz wieder. Eine starke Serie von fünf Siegen und zwei Remis hatte den zwischenzeitlichen Sprung auf den Relegationsplatz dabei möglich gemacht. Nach nur einem Punkt aus den sieben darauffolgenden Spielen folgte bis zum vorletzten Spieltag der Hinrunde jedoch der ebenso schnelle Absturz auf Rang 15 und bis zum aktuellen Zeitpunkt konnten die Pfälzer die letzten fünf Tabellenplätze nicht mehr verlassen.
Aktuelle Tabellensituation
Mit 29 Punkten und 45:58 Toren ist das Team von FCK-Cheftrainer Friedhelm Funkel aktuell Vorletzter. Zwei Punkte beträgt dabei der Rückstand zum rettenden Ufer. Exakt zwei Zähler mehr als die Roten Teufel hat zudem der auf Rang 14 liegende SVWW.
Formkurve
Vier Punkte holte Kaiserslautern aus den letzten fünf Ligaspielen, wobei die letzten drei Ligaspiele gegen Fortuna Düsseldorf sowie beim Hamburger SV und in Fürth allesamt verloren gingen. Durchbrochen wurde die Niederlagenserie jedoch durch den 2:0-Erfolg im Pokalhalbfinale beim 1. FC Saarbrücken. Davor gab es zudem ein 1:1 bei Hannover 96 sowie einen 3:2-Sieg gegen den VfL Osnabrück.
Stärken des Gegners
Flanke, Kopfball, Tor
In gleich zwei Torschuss-Statistiken führt der FCK das Ranking der 2. Bundesliga an, denn sowohl die 86 Abschlüsse nach Flanken als auch die 96 Kopfballversuche in Richtung des gegnerischen Kastens stellen den absoluten Bestwert dar. Zudem ist auch der daraus folgende Ertrag beachtlich. Elf Treffer nach Hereingaben sind der drittstärkste Wert im Fußball-Unterhaus, während elf Kopfballtore ligaweit sogar unübertroffen sind. Als Flankenkönig entpuppt sich dabei der auf der linken Seite agierende Tymoteusz Puchacz, der die viertmeisten Hereingaben der Liga schlägt und bereits sieben Vorlagen aufzuweisen hat. Top-Abnehmer ist Torjäger Ragnar Ache mit bereits sechs Kopfballtreffern.
Vorsicht bei Eckbällen
Eine weitere Stärke der Roten Teufel ist der ruhende Ball, denn gleich neun Tore und damit die meisten Treffer der 2. Bundesliga hat das Funkel-Team aus diesen Situationen heraus bereits erzielt. Im Schnitt führt jeder 18. Pfälzer Eckball zum Torerfolg, was ebenfalls den Bestwert darstellt. Hinzu kommt, dass sich die Gegner bislang wenig Chancen ausrechnen konnten, im Gegenzug selbst gefährlich zu werden. Mit lediglich drei Gegentoren aus Umschaltmomenten hat der FCK nämlich unter allen Zweitligisten die zweitbeste Konterabsicherung.
Spieler im Blickpunkt
Treffsicherster Stürmer der Liga
16 Tore hat Ragnar Ache im bisherigen Saisonverlauf bereits erzielt und das, obwohl der Stürmer von Lautern gleich sieben Ligaspiele verletzt aussetzen musste. Dadurch liegt der 25-jährige Angreifer zwar „nur“ auf Rang drei der Torschützenliste, hat mit gerade einmal 91 Minuten pro Torerfolg unter allen Spielern mit mindestens zwei Saisontreffer jedoch die mit Abstand beste Quote der Liga. Sieben der letzten zehn Pfälzer Tore gingen auf das Konto des Rechtsfußes, der zudem nur noch ein Tor davon entfernt ist, den von Mohamadou Idrissou 2013 aufgestellten FCK-Torrekord in der 2. Bundesliga zu knacken. Treffsicher zeigte sich der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler seinerzeit auch bei den Olympischen Spielen im Sommer 2021, als er sich sowohl gegen Brasilien als auch gegen Saudi-Arabien in die Torschützenliste eintrug.
Offensivgefährlicher Pokal-Experte
Mit insgesamt 96 Torschüssen und Torschussvorlagen ist Marlon Ritter an den meisten gefährlichen Offensivaktionen der Funkel-Truppe beteiligt. Fünf Treffer und vier Assists hat der bereits 134-mal für den 1. FC Kaiserslautern aufgelaufene offensive Mittelfeldspieler dabei erzielt. Hinzu kommt, dass der 29-Jährige ein echter Pokalexperte ist. Zum Finaleinzug der Pfälzer steuerte der schon fünfmal als FCK-Kapitän aufgelaufene Ritter zwei Tore sowie drei Torvorlagen bei.
Historie
Pokalsieger 1996
Zwischen Freud und Leid lagen im Lauterer Frühsommer 1996 gerade einmal sieben Tage, denn nachdem die Roten Teufel am 18. Mai aufgrund des 1:1-Gegentreffers in der 82. Minute bei Bayer 04 Leverkusen erstmals in der Vereinshistorie aus der Bundesliga abgestiegen waren, feierten sie nur eine Woche später den Gewinn des DFB-Pokals. Im mit 75.800 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion siegten die unter anderem mit Andreas Brehme, Claus-Dieter Wollitz und dem heutigen FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen angetretenen Pfälzer dank eines Tores von Martin Wagner kurz vor der Halbzeitpause mit 1:0 gegen den damaligen Bundesligisten aus Karlsruhe. Bereits sechs Jahre zuvor hatte Lautern mit einem 3:2 über den SV Werder Bremen den Titel erstmals gewonnen.
Als Aufsteiger zum Meistertitel
Mit starken 68 Punkten und am Ende zehn Zählern Vorsprung vor dem zweitplatzierten VfL Wolfsburg gelang dem FCK in der Saison 1996/97 der direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga. Was zur damaligen Zeit noch niemand ahnen konnte: Mit der exakt selben Punktzahl sollten die Roten Teufel nur ein Jahr später auch in der Bundesliga den ersten Platz belegen und sich damit zum Deutschen Meister krönen. Bereits am ersten Spieltag errangen die Pfälzer dabei einen 1:0-Sieg gegen den unter anderem mit Oliver Kahn, Lothar Matthäus und Giovane Élber angetretenen FC Bayern vor 63.000 Zuschauern im Münchner Olympiastadion und auch in der Rückrunde ging das Team vom damaligen FCK-Cheftrainer Otto Rehhagel im ebenfalls ausverkauften Fritz-Walter-Stadion als Sieger vom Platz. Mit einem 4:0-Sieg über den VfL Wolfsburg am vorletzten Spieltag war das in der deutschen Fußballgeschichte bis zum heutigen Zeitpunkt einmalige Kunststück dann bereits vorzeitig vollbracht.
Fotos: Getty Images